ORTSZEIT / Wahrheitsfindung und Versöhnung

25.01. – 11.02.2023, Galerie Hinter dem Rathaus, Wismar, 25.01. – 11.02.2023

Eröffnung: Mittwoch, 25. Januar 2023, um 19:30 Uhr

Orte der Erinnerung: Die Halbinsel Tarnewitz  .  Maurinmühle

  • Annette Czerny, Kuratorin / Vergessene Orte und verborgene Spuren der Erinnerung und die Möglichkeiten der Kunst. Vorstellung des Projektes ORTSZEIT.
  •  Dr. Andreas Wagner, Leiter des Grenzhus Schlagsdorf / Reflexionen über die Formen der Erinnerungskultur in der Vergangenheit und Fragestellungen für die Gegenwart und die Zukunft.
  • Lukas Augustat, Historiker / Maurinmühle. Der aktuelle Stand der Forschungen.

Öffnungszeiten: Mi-Sa 11-17 Uhr

Gemeinschaft Wismarer Künstler und Kunstfreunde e.V.
Hinter dem Rathaus 8 | 23966 Wismar

 

Beteiligte Künstler*innen:
Janet Zeugner, Miro Zahra, Hannah Strothmann, Katja Stelz, Renate U. Schürmeyer, Karin Schroeder, Ramona Seyfarth, Norbert Sarnecki, Rico., Udo Rathke, Monika Quasi Radzewicz, Gudrun Brigitta Nöh, Leonore Kasper, Herbert W. H. Hundrich, Susanne Gabler, Annette Czerny
Über die Geschichte dieser Orte sowie die Reste der materiellen Relikte ist „Gras gewachsen“. Es sind Orte, in die sich zwei wichtige Epochen der deutsch-deutschen Geschichte eingeschrieben haben. Die Vergangenheit dieser Orte wurde mehrfach demontiert und abgerissen und hat sich dennoch ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben. In den Archiven viele Leerstellen. Die physischen Überreste der Vergangenheit sprechen nicht aus sich selbst heraus, sondern bleiben erklärungsbedürftig.
Neben der wissenschaftlichen Forschung und Recherche steht die Frage im Raum: was werden wir mit diesen Orten machen? Werden wir sie vergessen? Finden wir Wege, um auch den Teil unserer komplexen Gesellschaft zu erreichen, der keinen Zugang zu diesen Erinnerungen hat? Wie können wir die Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart denken?
Welche Möglichkeiten haben wir Künstler*innen in diesem Prozess? Kunst dringt in die Öffentlichkeit, ändert Sehgewohnheiten oder Perspektiven, evoziert Diskurse, provoziert, irritiert und stellt mehr Fragen als sie Antworten gibt und gibt damit den Betrachter*innen die Möglichkeit einer eigenständigen Auseinandersetzung. Kunst setzt dort an, wo Wissenschaft aufhört. Sie vermittelt auf einer emotionalen Ebene und macht Erfahrungen wiedererlebbar, die schon lange her sind. Diese Vergegenwärtigung schafft die aktuelle Relevanz.
In bisher drei Ausstellungsprojekten setzten sich die Künstler*innen mit den spezifischen Orten Tarnewitz und Maurinmühle auf eine jeweils sehr persönliche Art und Weise auseinander. Fast ausnahmslos sind die Arbeiten von diesen Orten inspiriert.
Im Juni 2023 werden die Ergebnisse der weiteren der wissenschaftlichen Forschung und künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Ort Maurinmühle in einer Ausstellung im Rahmen des Schönberger Musiksommer präsentiert.
(Text: Annette Czerny)