Ausstellung No 44 im Artler – Licht in der Dunkelkammer
Hildegard Grenzemann-Spiller und Rainer Wiedemann
Eröffnung: 26.09.2020 – Ausstellungsdauer bis zum 24. Oktober 2020
Beide, die Künstlerin Hildegard Grenzemann-Spiller und der Künstler Rainer Wiedemann beschäftigen sich mit der experimentellen Fotografie und beide arbeiten mit in der Natur gefundenen oder aus der Natur genommenen Materialien wie Blüten Samen und Nadeln, sowie selbst geerntetes Obst und Gemüse. WährendGrenzemann-Spiller in ihren Arbeiten die von der Natur gegebenen Strukturenrätselhaft und abstrakt in schwarzweiss und auch farbig koloriert verarbeitet, stellt Wiedemann seine Früchte zu inszenierten Stillleben zusammen. Im Sinne einer Pseudo-Solarisation in der analogen Dunkelkammer, arbeitet er mit Umkehrungen und Farbfiltern, die zu ganz neuen Sehweisen natürlicher Gegebenheiten führen.
„Licht in der Dunkelkammer“ bedeutet in der analogen Fotografie, dass eine Belichtung des Fotopapieres mit Negativmaterial über das Vergrößerungsgerät erst sichtbare Ergebnisse zutage bringt. Noch einmal ein sehr kurzes Licht, während das schon belichtete Foto im Entwicklerbad liegt, bringt wieder ganz andere graphische Ergebnisse, die man durch mehrfaches Umkopieren bis zu einer zarten Zeichnung treiben kann. Das gilt für die S/W-Fotografie wie auch für die Farbfotografie. Dieses Verfahren nennt man Pseudo-Solarisation. In der digitalen Fotografie ist das Arbeiten in der Dunkelkammer mit Chemikalien und Licht auf das Arbeiten am PC mit Photoshop-Programmen verlagert. Die Arbeit macht aber nicht weniger Spaß und kann mit entsprechendem Wissen um die zur Verfügung gestellten Programmen unendlich viele und spannende Ergebnisse im Sinne der Abstraktion und Verfremdung zutage bringen.